Paris Belleville Mediatheque

Dieses vom Studenten Stanislaw Borys entwickelte Projekt erzielte die Zweitplatzierung im VisualARQ BIM Design Student Contest 2022.

Projektbeschreibung:

Die Dynamik in der Veränderung gesellschaftlicher Verhaltensweisen und Bedürfnisse unterliegt einer Beschleunigung, und Gebäude mit modernen Lösungen „altern“ schneller denn je. Um die Gebäudefunktionalität intakt zu halten, bedarf es einer mit Bildung und sozialer Aktivität verknüpften Konstante, und zwar der Gitternetzstruktur. „Gitternetz“ ist ein Modell, auf das oft im Zusammenhang mit praktisch allen Aspekten des kulturellen und sozialen Lebens Bezug genommen wird, da es in angemessener Weise in das Gesamtkonzept Einblick gewährt: unter anderem ermöglicht es Rückzugsbewegungen, die Verbindung mehrerer Punkte mit einer Reihe anderer Punkte, die Anzeige ferner und indirekter Verbindungen usw.

Verbindungen stellten daher das Grundprinzip des Projekts für die Médiathèque Paris Belleville. Die Metapher eines aus Verbindungen geschaffenen Netzwerks erfährt seine Rechtfertigung sowohl im Lernprozess, wo sich eine Anzahl von Faktoren und Informationen zu einem kompletteren, objektiveren Bild des Sachverhalts zusammenfügen, als auch in der allgemeinen Darstellung wechselseitiger gesellschaftlicher Beziehungen: zwei essentielle Aufgaben einer Mediathek.

Die Übertragung des sichtbar gemachten Konzepts von Verbindungen in das Konstruktionsprojekt fand über zwei Hauptphasen verteilt statt. Der erste Schritt war die Erstellung eines Netzwerks aus Punkten innerhalb des geplanten Gebäudevolumens. Dann wurden Verbindungen mit der „Punktwolke“ hergestellt und somit die Hauptrichtungen der die Bauform begründenden Struktur- und Volumenelemente vorgegeben.

Das Gebäude wurde mit frei zugänglichen Multimedia-, Werkstatt- und Mehrzweckräumen geplant; transportierbare Möbel, Stauraum für Einrichtungsgegenstände und bewegliche Wände erhöhen die Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit.

Das Design der Mediathek ging vom Gebrauch innovativer Technologie aus, was wiederum Tests für eine große Bandbreite ungewöhnlicher technischer Lösungsmöglichkeiten unter der Zielsetzung moderner Architektur voraussetzte.

Welchen Beitrag leistete VisualARQ zur Entwicklung des Projekts?

Das für den Fassadenaufriss des Mediathek-Gebäudes verwendete Struktursystem, entwickelt von Richard Buckminster Fuller, Kenneth Snelson und David Georges Emmeirch, basiert auf gegenseitiger Stabilisierung de Spann- und Druckteile: Die jeweiligen Punktverbindungen zur Definition der Struktur der Nord- wie auch der Westfassade wurde in Grasshopper definiert und danach in Elemente des IFC-Standards übersetzt, um so die Kompatibilität mit den in ArchiCAD erstellten BIM-Modellen zu gewährleisten. VisualARQ ermöglichte eine Klassifizierung der Strukturelemente als BIM-Objekte (IFC-Balken, um genau zu sein) mit Querschnittsradien, die ihrer Funktion entsprechen: Druckelemente und Spannpfeiler.

  • Autor: Stanislaw Borys, Student an der Fakultät für Architektur der Technischen Universität Krakau. Linkedin. Website.